LeBen

1959 geboren in Hannnover
1986–1989 Studium der Freien Grafik bei Prof. Rudolf Schoofs, Staatl. Akademie der bildenden Künste, Stuttgart
1990–1993 Studium der Freien Malerei bei Prof. Markus Lüpertz, Kunstakademie Düsseldorf
seit 1994 freischaffend

Ausstellungen

Auswahl

1994 Daniel-Henry-Kahnweiler-Preis
1994 Kunstpreis Ökologie
1994 Musical-Hall, Stuttgart
1995 International Art Consulting, Düsseldorf
1996 Galerie Blau, Düsseldorf
1997 Heinrich-Heine-Institut, Düsseldorf
1997 Galerie Anne Moerchen, Hamburg
1997 Schloss Raesfeld, Raesfeld
1998 Out-door-Aktion auf Ratinger Straße, Düsseldorf
2000 Sponsoring Peugeot/Heinrich-Heine-Freundeskreis
2002 Puschkin-Museum, Moskau (Russland)
2011 St. Jozef, Geldrop (Niederlande)
2011 Kloster Marienwerder, Hannover
2013 Galeria ART-ECK, Solingen 
2013 Werft 77, Hafen Reisholz, Düsseldorf
2014 »Menschenskind« Werft 77, Düsseldorf
2015 C.A.R. Contemporary Art Ruhr, Essen
2016 Werft 77, Hafen Reisholz, Düsseldorf
2017 »Christentum zwischen Mythos und Verzerrung« Paul-Gerhardt-Haus, Düsseldorf
2017 »Christentum zwischen Mythos und Verzerrung« Haus d. Kirche, Düsseldorf
2017 »Junker Jörg« Galerie ART‐ECK, Solingen
2017 »Mieter des Mythos« Galerie Annette Müller, Düsseldorf
2018 »Malerei auf Papier« Galerie Annette Müller, Düsseldorf
2019 
»Decoys and Deadheads« Werft 77, Düsseldorf
2019 »Plakatwettbewerb« Neuer Kunstraum, Düsseldorf
2020
Kunstpunkte, Düsseldorf
2021
 »Mythbuster« Friedrich + Ebert, Galerie für zeitgenössische Kunst, Wuppertal
2021 »Köpfe, Kronen und Kometen« WERFT77, Düsseldorf
2021 »Die vier Elemente« Galerie ART-­ECK, Solingen
2021 Kunsthaus Mettmann
2022 Discovery Art Fair, Köln
2022 »Weiß« Werft77, Düsseldorf
2022 »Dante. Ekstasen und goldene Berge« Werft77, Düsseldorf Presseartikel
2023 »Kleiner Friedensturm« zur PeaceBell von Patrick Kelly, St. Laurentius Basilika Wuppertal
2023 Art Artist, Düsseldorf

Öffentliche Sammlungen

  • Bezirksregierung Stuttgart

  • Generalbundesanwaltschaft Karlsruhe

  • Thyssen-Trade-Center, Düsseldorf

  • Heinrich-Heine-Institut, Düsseldorf

  • Landtag, Düsseldorf

  • u.a.

Gespräche und Symposien

  • »Christentum zwischen Mythos und Verzerrung«: Im Gespräch mit Gregor Jansen, Kunsthalle Düsseldorf

  • »Köpfe, Kronen und Kometen«: Im Gespräch mit Prof. Leni Hoffmann, Staatliche Akademie der bildenden Künste Karlsruhe

  • u.a.

Presse

Texte

Das Bild fordert mich heraus

Text: Peter Ryzek, Galerie Friedrich und Ebert

Der Unterschied in der Konsistenz von Werkstoffen hat den in Düsseldorf lebenden Maler Eckart Roese immer schon interessiert. Seine großformatigen Arbeiten in der ersten Ausstellung 2021 in der Galerie Friedrich und Ebert zeigen vorwiegend Tuschemalerei, partiell ergänzt mit gestischen Einsätzen von Ölfarbe. „Ich nenne es sanguinische Malerei, die die Leichtigkeit, das Spielerische und die freudige Lebenseinstellung zum sehr speziellen Thema Mythologie einfangen", so der Künstler. Das Apollinische, das geprägt ist durch feste Formen und Beschränkungen, verbindet er in seinen mythologischen Werken mit dem Dionysischen, dem Schöpf- und Rauschhaften. Das sei für ihn im Grunde die menschliche Kreativität. „Gerade in den heutigen Zeiten ist für mich vieles eher apollinisch", erklärt der Meisterschüler von Rudolf Schoofs an der Hochschule für Künste in Stuttgart.

Dynamische und leichte Arbeiten

Seit rund 20Jahren arbeitet Roese mit anderen Künstlern in den Ateliers von Kunst im Hafen e.V. in der Landeshauptstadt, wo er in der Werft 77 auf 600 Quadratmetern zahlreiche renommierte Ausstellungen mit ausgerichtet hat. In seinen dynamischen und leichten Arbeiten, die Gegensätzliches zusammenführen und vor allem die germanischen Mythologien darstellen, findet sich der Maler wieder: „Es geht mir vorrangig um Form und Farbe und ein neues Arrangement dafür zu finden", sagt Roese. Man sehe, dass die Figuren und Pferde, die man in vielen seiner Werke wiederfindet, zurücktreten und die abstrakte Qualität erhalten bleibe. Etwa bei „Studas Rosse", einer 1,60 x 1,60 Meter großen Ausstellungsarbeit, verlaufen die festen Formen, die durch violette Flächen und Farben, die für Roese eine besondere Bedeutung haben, wieder eingefangen und die Figuren eingespannt werden.

„Ich führe einen Dialog mit dem Bild und es fordert mich heraus. Es gibt eine thematische Idee, aufgrund der sich eine Form ergibt, ehe ein Stil und eine Formensprache entsteht", beschreibt der Maler die Herangehensweise. „Studas Rosse" etwa erzählt die Geschichte von Studa, einem Eremiten, der im Wald lebte und dort gelbe Pferde züchtete. Er wurde von anderen Helden wegen seiner Stärke verehrt und zog mit seinem Lieblingspferd in den Kampf, was in der Arbeit „Der Wettkampf', der eine nachvollziehbar archaische Situation nachstellt, von Roese eindrucksvoll in Szene gesetzt wird.

Seit rund einem Jahr arbeitet der Künstler an Kronen in unterschiedlicher Darstellungsweise, bei der er aufpassen müsse, sich nicht im Detail zu verlieren. In der malerischen Auseinandersetzung realisiert er dieses Thema mit apokalyptischen Themen, etwa in Anlehnung an Dantes „Göttlichen Komödien". Eine Ausstellung dieser Arbeiten sei für den Frühsommer 2021 geplant, so Roese.

Gefühls-temperamente auf Leinwand

Text: Dr. Gabriele Uelsberg, Direktorin LVR-Landesmuseum Bonn

Eckart Roese ist Maler, aber seine Malerei ist ebenso tief und fest in der Gattung der Zeichnung verwurzelt wie in der nahezu ­gestisch-plastischen Dimension eines expressiven Duktus. Die Verknüpfungen zwischen den Linien, die sich tänzerisch über die Fläche bewegen und die die Formen und Strukturen nahezu auflösen und der plastischen Materialität von Farben und Pigmenten, die in sowohl lichten wie verdunkelnden, starken Farbakzenten auf die Leinwand oder auf den Malgrund gesetzt sind, vermitteln sich unter der Maßgabe einer expressiven Gegenständlichkeit immer wieder neu in seinen Arbeiten zu narrativen Bildkompositionen, die stets an der visuellen Erfahrung orientiert sind und darüber hinaus oft an der mythologischen oder antiken Welt und deren symbolischen Erzählungen anknüpfen.

Eckart Roese selbst nennt seine besondere Form der Auseinandersetzung mit Bildwirklichkeiten „Sanguinische Malerei“. Er wählte diesen Titel, um darauf aufmerksam zu machen, dass seine Intention darin liegt, Gegensätzlichkeiten der Wahrnehmung und des Ausdruckes in der Malerei miteinander zu versöhnen. Es finden sich in seinen Bildern immer wieder auch scheinbar unvereinbare materielle Umsetzungen – wie pastose, fast plastische Malerei mit transluziden Tuscheflächen; dünnflüssige Farbstrukturen neben dreidimensional aufgetragenen Liniaturen; und Überlagerungen neben fast unbearbeiteten Flächen. Der flüssige und schnelle Pinselduktus eines Zeichenpinsels ist in seinen Arbeiten ebenso präsent wie die Quaste des Ölmalpinsels, der die Strukturen der Farbpaste mit Kraft und Vehemenz in den Untergrund einarbeitet.

Die zum Teil sehr grossformatigen Arbeiten von Eckart Roese sind deshalb bisweilen gar nicht so leicht in eine ganz bestimmte Gattung einzuordnen. Natürlich sind es gemalte Bilder, aber auf manchen dieser Gemälde gibt es ganze Passagen, die eher an ein Aquarell oder an eine Tuschezeichnung gemahnen, als an die Präsenz und Stofflichkeit von Ölmalerei. Roese gestaltet die verschiedenen Elemente seiner grossformatigen Werke gleichsam in Schichtung, indem er die Farb, Form und Zeichnungselemente nebeneinander stellt, überlagert, übermalt und wieder übermalt und so der Bildoberfläche eine Multiperspektive verleiht, die den Betrachter in eine ­unaufhörliche Auseinandersetzung mit den verschiedenen Bildelementen und Bildebenen zwingt.

Eckart Roese hat vor seinem Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie bei dem Maler Markus Lüpertz bereits bei Rudolf Schoofs an der staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart studiert.

Beide künstlerischen „Väter“ sind in ihrer Prägung auf Zeichnung und Malerei sehr eindeutig, aber weisen beide in ihren Arbeiten auch durchaus auf die jeweils andere Technik hin.

Auch die großen Zeichnungen von Rudolf Schoofs weisen hohe malerische Qualität auf und die Werke von Markus Lüpertz sind in ihrer Zeichenhaftigkeit und der Verbundenheit mit der Linie nicht nur partiell sondern generell unmittelbar der Malerei und der Zeichnung zuzuordnen.

Aus dieser besonderen Dialektik entwickelte Eckart Roese für sich eine Malerei, die sich gleichsam wie eine Tandemsituation von Zeichnung und Gemälde versteht, denn hier werden die Elemente nicht nur gleichzeitig in einem Bild genutzt, sondern man gewinnt den Eindruck, dass es sich um zwei Elemente der Darstellung handelt, wie sie in einem „Mehrplattendruck“ übereinander, nebeneinander und hintereinander gesetzt sind und so eine optische Einheit bilden, die gleichzeitig ihre Unterschiedlichkeit thematisiert.

Betrachtet man das Bildprogramm von Eckart Roese einmal weniger unter dem Aspekt mythologischer Vorlagen, die er in bewusster Adaption barocker und spätbarocker Meisterwerke der Kunstgeschichte zitiert – wie Werke von Delacroix oder Rubens – so wird deutlich, dass die Mythologie der Themen zum einen an der ­archaischen Themensprache orientiert ist, zum anderen aber auch an den Elementen der Körperlichkeit, der Bewegung und der plastischen Präsenz des Dargestellten.

Die Fülle und die Opulenz der Malerei von Eckart Roese findet hier ein Analog in den Themen und Motiven des Dargestellten. Sei es ein Herkules oder eine Amazonenschlacht, seien es so kraftvolle Akte wie der „Raub der Europa“ oder ein „Trunkener Dionysos“, das Repertoire der Motive und Themen bedingt eine Qualität der Malerei, die nicht in der Ruhe und Kontemplation weder des Malers noch des Betrachters angesiedelt ist sondern in der Vehemenz und Virilität der Situation.

Roese selber sagt dazu: „Noch immer vertrauen wir Menschen vorrangig dem, was wir körperlich erfahren“. Aber auch Situationen aus der „Realwelt“, die Roese unmittelbar in einer momentanen Situation ansprechen, können in den Bildern Umsetzung finden wie in seinen Bildern zum Tanz. Aber stets sind auch die „zeitaktuellen“ Themen nur Ausdruck einer archaischen körperlichen Bildsprache, die den Ausdrucksformen seiner Malerei die Basis geben, um daraus Bildkompositionen zu entwickeln, die letztlich in ihrer Geschichte auch eine übergeschichtliche Präsentation von Malerei als solches thematisiert. Dies wird besonders sinnfällig in den Arbeiten, in denen Eckart Roese Bilder aus mehreren für sich eigentlich abgeschlossenen Bildelementen zusammensetzt. Dies geschieht dann nicht nur auf der Basis einer gemeinsamen Leinwand sondern durch Kombination unterschiedlicher Leinwandbilder zu einem Thema wie die Amazonenschlacht, die er aus mehreren Elementen wie ein Kollagebild zusammenfügt, die bewusst nicht mit den „korrekten“ Anschlüssen arbeiten aber ein Thema wie in einer Serie gleichsam in Variationen durchspielen und erarbeiten.

In diesen mehrteiligen Arbeiten, die zum Teil ganz verwirrende fast in die Abstraktion sich verwandelnde Bildmotive darstellen, wird deutlich, dass der Ursprung der Thematik in Eckart Roese‘s Bildern nie das Thema sondern immer die Maßgabe der malerischen Ausdrucksform ist, die er bewusst in der Verzerrung durch die Aneinanderfügung scheinbar unvereinbarer Elemente aus dem reinen Duktus der Erzählung befreien und unter die Maßgabe von bildgestalterischer Komposition neusetzen will.

In seiner Arbeit der vierteiligen „stürzende Amazone“ von 2007 werden dann die im jeweils Einzelnen der vier Werke thematischen Bewegungsstrukturen, Linienführungen und plastischen malerischen Elementen so miteinander in Beziehung gesetzt, dass das Bild gleichsam in eine vibrierende Bewegung gerät, die sich aus den unterschiedlich aneinander angrenzenden Elementen entwickelt und das Thema des Kampfes und des Sturzes auch als „aus den Fugen geratene Realität“ visualisiert.

Was in diesen mehrteiligen Gemälden auch deutlich zum Ausdruck kommt ist, dass Eckart Roese’s Vorgehensweise mit Themen und Motiven immer eine serielle ist. Er formuliert nie das eine endgültige Bild sondern er setzt sich immer wieder neu mit den Themen und den Bildfindungen auseinander und entwickelt über unterschiedliche Zeiträume Serien, Variationen und Modifikationen von Themen, die sich zum Teil dann auch miteinander verweben und in unterschiedlichen Strukturen neu zusammen definieren. Daraus entsteht ein gleichsam unbegrenztes Kontinuum von Farb-, Zeichnungs- und Erlebnisräumen in der Malerei, die Eckart Roese dann mit seinen zwar am Gegenstand orientierten aber durchaus nicht unter der Maßgabe des Realismus konzipierten Figürlichkeiten bevölkert, die wie aus einem Körperkosmos auferstanden zu sein scheinen.

Allen Arbeiten aber ist eine sehr hohe Intensität emotionaler Verarbeitung gemeinsam, die einhergeht mit einer virtuosen Farbigkeit und einer expressiven Linienführung, die immer wieder aufs Neue auf der Bildfläche ein irritierend explosives Gemisch von Abstraktionen und Gegenständlichkeiten hervorruft, die allesamt einen fast skulpturalen, weil dreidimensionalen, Bewegungsimpuls vermitteln, der sich durch die Verknüpfung von Linie und Farbmaterialität in den Bildern immer wieder neu thematisiert. Unterstützt wird dies durch die Körperlichkeit, die in den Darstellungen immer wieder hervor scheint, auch wenn der Grad des Realismus immer nur so weit ausgearbeitet ist, dass er die Bildkomposition in ihrer abstrakten Qualität nicht zerstört.

Eckart Roese’s Malerei, die er als sanguinisch bezeichnet ist von daher gesehen tatsächlich eine Malerei eines Gefühlstemperamentes – so wie die Sanguinik sie beschreibt. Ein Gefühlstemperament zwischen Leichtigkeit und Expression, das sich immer wieder neu im Kontext der Bildfläche ein Forum schafft, Geschichten über Malerei zu erzählen, die sich aus dem breiten Spektrum menschlicher Erfahrung und Erinnerungen speisen. 

Sanguinische Malerei

Text: Eckart Roese

Als ich die Sanguinische Malerei entwickelte bestand meine Intention darin, Gegensätzlichkeiten in der Malerei miteinander zu versöhnen: Auf der einen Seite die dichte, sehr präsente Ölmalerei, auf der anderen Seite das zarte, flüchtige Aquarell bis hin zur Zeichnung.

Auf der Basis einer wässrigen Pigmentdispersion entstand eine kraftvolle, energiereiche, schwungvolle Malerei, die gekennzeichnet ist durch brillante Farbigkeit und impulsiven Pinselduktus. Eigentlich handelt es sich um eine Pinselzeichnung auf Leinwand, deren Farbauftrag dünn und deren Linie flüchtig und spontan ist.

Nach dem französischen Philosophen J.-F. Lyotard ist die Zeichnung aufgrund ihrer Unmittelbarkeit und Uranfänglichkeit (Höhlenzeichnungen) anderen Künsten vorgeordnet.

Schon 1996 bezieht sich Ulrich Schreiber in der Frankfurter Rundschau auf meine Ausstellung "Unterwegs" und spricht von der spielerischen, zeichnerischen Leichtigkeit meiner Malerei, die aber damals noch unmittelbar aus der Öltube erfolgte.

Dr. Olaf Cless erwähnt 1997 in den "Düsseldorfer Heften" die Sanguinische Malerei bezogen auf meine vielbeachtete Ausstellung "Schnee verwandelt sich in Blüten" im Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.

Die Themen, die ich in der Sanguinischen Malerei behandle entstammen zum einen der Mythologie (Malerische Interpretationen alter Meister nach Rubens und Delacroix) zum anderen dem rein Empirischen. Sie werden in Serien behandelt, und so lange wiederholt, bis das Sanguinische allmählich ermattet.

Heilige und Halbgötter kämpfend in starken Farben

Text: Sandra Grünwald

Sie leuchten fast schon, die Bilder von Eckart Roese. Intensiv setzt der Düsseldorfer Künstler die Farben ein, so als ob sie auf der Leinwand in einen Kampf treten, der den Blick des Betrachters anzieht, vielleicht ein wenig zu verwirren sucht und in jedem Fall fesselt. So ist der Titel der neuen Ausstellung, die bis zum 7. April in der Galerie Art-Eck in Gräfrath zu sehen ist, entsprechend gewählt: Kampf der Farben.

Der Intensität der Farben in den Werken Roeses passt zu den Motivein, die sich Eckart Roese überwiegend in der Mythologie und der Religion sucht. Ein Triptychon hat er dem Kampf Jakobs mit dem Engel gewidmet. Die drei Bilder zeigen deutlich den Verlauf des Kampfes, der sich von einem wilden Gegeneinander zu einer Umarmung wandelt. Bei diesen drei Bildern kommt auch klar der lebhafte Malstil zur Geltung, den Roese gerade in der letzten Zeit entwickelt hat. So arbeitet der Künstler mit Tusche und Ölfarbe. „Ich bewege mich zwischen der Leichtigkeit des Aquarells und der Dichte der Ölfarbe.“ In dem Triptychon setzt er die Tusche ein, um das geistige Moment darzustellen und die Ölfarbe, um dem Körperlichen Ausdruck zu verleihen.

Auch Daniel in der Löwengrube inspirierte Roese zu zwei kleinformatigen Bildern. Großformatig dagegen ist sein Herkules, den er auf eine Leinwand von zwei mal 2,10 Meter gemalt hat. Hier ist Orange in allen Nuancen der beherrschende Farbton. Herkules strotzt vor Kraft, die Muskeln sind herausgearbeitet, und das gesamte Werk beeindruckt nicht nur durch seine Größe, sondern auch durch die Ausdruckskraft der Farben. Eckart Roese, der an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart und an der Kunstakademie Düsseldorf bei Professor Markus Lüpertz studierte, macht sich mit jeder Leinwand neu auf den Weg. Wenn er ein Bild beginnt, ist unklar, wohin es ihn führt. „Man weiß nicht, was man malt. Das entwickelt sich erst während des Prozesses”, erklärt er. Da kann schon mal ein Tiger zu einer Landschaft werden, ein Stillleben zu einem springenden Pferd.

Eckart Roese geht es um den „inneren Menschen“ und um die Orientierung, die in einer Zeit großer Orientierungslosigkeit häufig auch Künstlern zu fehlen scheint. „Dieses Fehlen spiegelt sich in der Kunst wider“, sagt Roese, „ich finde das schade.“

Der Künstler, der auch Porträts malt und bereits viele bekannte Persönlichkeiten für die Nachwelt festgehalten hat, stellte für die Gräfrather Ausstellung fünfzehn seiner neuesten Werke zum „Kampf der Farben" zusammen.